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Kastell Sterckshof, in Antwerpen

Mein erstes Mal

03. - 05.06.2011

Antwerpen empfing uns mit Sonne. Und so war es doch von Nöten, wollte man nicht gleich einen Sonnenbrand riskieren, den obligatorischen Sonnenhut zu erwerben. Einige Händler hatten bereits ihre Stände aufgebaut, viele waren noch dabei, etliche würden noch folgen. Zwischen dem Händlervolk schlugen die einzelnen Gruppen ihre Lager auf. So auch wir, die in einer bunten Mischung von französisch sprechenden Schweizern ihren Platz einnahmen. Anfangs fühlte es sich doch etwas fremd an. Aber schnell kam man sich bei Bier, Wein und allerlei Köstlichkeiten näher. Das Zusammengehörigkeitsgefühlt wuchs dann noch schneller, je näher wir uns dem Zeitpunkt der Schlacht näherten.

Bleche klirrten, Rufe und nervöses Gelächter kamen aus den Lagern. Wie mag es wohl vor 500 Jahren gewesen sein? Ich war als Wasserträgerin eingeteilt und musste mich auf die Suche nach einem Gambeson machen, von dem ich bisher nie etwas gehört hatte, geschweige denn wusste, wie es aussieht. Aber schnell wurde ich belehrt und eine Lösung wurde gefunden. Dann zogen wir in die Schlacht, und ehe wir das Schlachtfeld erreichten, war mein Wasservorrat auch schon aufgebraucht. Es war heiß!! Selbst im sommerlichsten Outfit war man bestrebt, den Schatten aufzusuchen.

Unter Kanonenschüssen und wildem Hurra droschen nun die verfeindeten Heere aufeinander ein. Wir Wasserträgerinnen immer zwischendrin, und so war es nicht verwunderlich, dass das eine oder andere Geschoss einen traf.

Nach der Schlacht wurden wir mit Köstlichkeiten der französischen Küche belohnt, dafür stand man doch gern auf dem Schachtfeld. Spätestens ab hier war das Eis gebrochen, und der zusammen gewürfelte Haufen in unserem Lager eine Einheit, die sich von da ab gerne Compagnie Ratatouille nennt.  Bis spät in die Nacht wurde musiziert, getanzt, gescherzt und das Leben genossen.

Wir treffen uns zur Fahnenweihe im nächsten Jahr, bis dahin sind auch die blauen Flecken verheilt.

Anna Lange