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Ratsapotheke

1412 wurde die Lübecker Ratsapotheke als wohl erste städtische Apotheke im Deutschen Reich gegründet. Sie bestand bis 1846.

Das Wort Apotheke stammt aus dem Griechischen und bedeutet Aufbewahrungsort. So ist es nicht verwunderlich, dass dort nicht nur Kräuteressenzen, wässrigen Auszügen, Pasten, Pillen usw. hergestellt wurden, sondern auch Waren aus fernen Ländern in der Apotheke gelagert und von dort verkauft wurden.

Besonders gut verdiente der Rat am Gewürzhandel, denn im Mittelalter wurden Gewürze teilweise mit Gold aufgewogen.

Gewürze verwendete der Apotheker zur Herstellung von Würzweinen (Hypocras, Claret) und von Konfekt. Beides konnten sich nur die reichen Kaufleute, die „Pfeffersäcke“, leisten.

Zu sehen sind:
Nelken, Zimt, schwarzer Pfeffer, Muskantnuss, Kardamom, Weihrauch, Zucker, Galgant und Muskatnussblüte (Macis). Der Lange Pfeffer hat große Ähnlichkeit mit unseren heimischen Erlenpollen (zum Vergleich daneben liegend), stammt aber aus Indien.

Zur Herstellung von Tinte brauchte man Galläpfel. Diese entwickeln sich auf Eichenblättern, wenn die Eier der Gallwespe darauf abgelegt sind. In Verbindung mit Eisensulfat und Gummi arabicum wird Eisengallustinte hergestellt.

Aufbewahrt wurden Gewürze, Kräuter und sonstige Waren in bunt bemalten Büchsen.

Zu den Werkzeugen des Apothekers zählten unter anderem: Das „Ablassgeld“ wird meistens - aber nicht immer – für einen guten Zweck gespendet.

Mörser, Waage, Alembic (Destillationsapparat zur Herstellung wässriger Auszüge), Pfannen, Töpfe, Filter.

 

Die Ratsapothekerin des Hansevolks, Anna Lange, versorgt den Verein mit köstlichen Würzweinen und Konfekt. Das Publikum darf bei ihr Gewürze, Kräuter und Destillate schauen, schnuppern und fühlen.