Webauftritt des Vereines: Hansevolk Lübeck e.V.

Küche

Essen und Trinken

Die Alltagsnahrung der Menschen im Spätmittelalter bestand zu einem sehr viel höheren Anteil aus Getreide in Form von Brei oder Brot.

Fleisch galt als das wertvollste, Gemüse war eher nebensächlich – kein Wunder, denn es wurde meist viel zu lange gekocht. Rohes Gemüse, z.B. Salat, galt allenfalls als Notessen. Auch war die Auswahl an Gemüse und Obst deutlich schmaler als heute. Tomaten, Paprika, Kartoffeln und viele anderen Gewächse kamen erst mit der Entdeckung Amerikas zu uns.

Wer es sich leisten konnte, sparte nicht an Gewürzen. Pfeffer, Zimt, Nelken, Koriander, Kardamom, Safran, Muskat, Ingwer bzw. Galgant wurden gern großzügig angewendet, manchmal in für uns ungewohnten Zusammenstellungen.

Das Volksgetränk – auch für Kinder – war dünnes Bier. Wer es sich leisten konnte, trank Wein – am liebsten Rheinwein. Heiße Getränke fehlten vollständig. Man kannte Kräutertees, aber diese wurden eher als Medizin eingesetzt, nicht zum Genuss.

Die Köchinnen des Hansevolks, Elseke Iserenhant und Walpurgis Knust, beköstigen im Lager aus ihrer Feldküche an die 20 Personen, mit Gästen auch einmal mehr.

Küche

Mittelalterliche Küchenutensilien:

Grape (Kochtopf aus Ton), Lübecker Kanne, diverse Kellen, Schöpflöffel, Kochlöffel.

Essgeschirr sowie Löffel waren gewöhnlich aus Holz, Zinnteller kamen nur bei besseren Herrschaften auf den Tisch. Getrunken wurde ebenfalls aus hölzernen Bechern oder aus Zinnbechern, am häufigsten aber aus Tonkrügen (Kruse). Die grünlichen, meistens genopptem Gläser aus Venedig konnten sich nur die ganz Reichen leisten.

Gezeigt wird ein Gedeck, bestehend aus Holzteller, Krug aus Siegburger Keramik, Zinnlöffel, Messer und Pfriem (einzinkige Gabel) aus Eisen – Gabeln, wie wir sie kennen, gab es noch nicht, allenfalls kleine zweizinkige. Oft aßen mehrere Personen aus einer Schüssel. Auf Reisen war es ratsam, Becher, Messer, Löffel und ggf. ein Mundtuch selber mitzuführen.

Korb mit Äpfeln und Zwiebeln.

Jedes Vereinsmitglied bringt in die Hoffstede (Lager bei Veranstaltungen) sein eigenes Gedeck mit, je nach Stand aus einfachem oder teurem Material.